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Hauptgründe für das Fahren unter Alkoholeinfluss

Wesentlichster Grund für das Fahren unter Alkoholeinfluss ist mangelndes Problembewusstsein und daraus resultierend die Unterschätzung der Alkoholwirkung sowie in der Verdrängung und Verharmlosung der Folgen.

Unterschätzung

Viele unterschätzen die Gefahr geringer Alkoholmengen und fühlen sich fahrtüchtig. Es wird versucht, aufkommende Unsicherheit durch besonders defensives Fahren zu kompensieren, oder – insbesondere bei Heranwachsenden – durch übertrieben forsche Fahrweise zu überspielen.

Häufig fehlen auch Kenntnisse über die Wirkung von Alkohol auf die Fahrtauglichkeit. Nach einer EMNID- Umfrage aus dem Jahr 1991 meinten z.B. 11 % der Probanden, Kaffee, Zigaretten oder eine kalte Dusche könnten die Wirkung des Alkohols auf die Fahrtüchtigkeit mindern. Leider ist diese Meinung immer noch in der Bevölkerung, somit auch in der Gruppe der Kraftfahrer, trotz intensiver Aufklärungskampagnen insbesondere auch durch den BADS, weit verbreitet.

Verharmlosung

Verstöße ohne Unfallfolgen werden als Kavaliersdelikt bewertet und verharmlost („Es ist ja nichts passiert, also kann es nicht so schlimm gewesen sein“). Kommt es zu einem Unfall, wird dieser entgegen allen objektiven Fakten mit anderen Ursachen erklärt, weil „nicht sein kann, was nicht sein darf“.

Verdrängung der Folgen

Obwohl Autofahrer wissen, dass sie sich in eine Trinksituation begeben, zeigen sie häufig keine Bereitschaft, das Auto stehen zu lassen. Sie verdrängen die Tatsache, in eine Polizeikontrolle geraten zu können – „ich bin noch nie kontrolliert worden“ - oder in einen Unfall verwickelt zu werden („Tausendmal ist nichts passiert, warum sollte das diesmal anders sein?“).

Die Entscheidung, ob man selber fährt oder nicht, wird auf einen Zeitpunkt verschoben, zu dem die Entscheidungsfähigkeit durch Alkoholkonsum bereits beeinträchtigt ist.